Projektgalerie: Schlafdiagnosesystem "SleepBee"
Telemetriebasiertes Gerätesystem zur ambulanten medizinischen Schlafdiagnostik,
Firma
RECO MEDIZINTECHNIK Wolfgang Rentsch e.K., Pirna.-
Ein Förderprojekt1) der SAB, Projektnummer 10841/1660.- 2005 - 2007
Die medizinische Schlafdiagnostik wird in ihrem wesentlichen Teil in stationären Einrichtungen praktiziert: das sind einerseits Schlaflabore,
die in unterschiedlichen Fachkliniken eingerichtet sind und andererseits in speziell darauf ausgerichteten Arztpraxen geführt werden. Die
medizinischen Schwerpunkte sind die Diagnostik von Atmungsstörungen, die sich insbesondere während des Schlafens bis zu lebensbedrohlichen
Zuständen manifestieren können und neurologischer Fragestellungen, bei denen psychisch-mental bedingte Schlafstörungen zu untersuchen sind.
Ergänzend dazu werden ambulante schlafdiagnostische Gerätesysteme zur Voruntersuchung oder Therapiekontrolle eingesetzt: die Patienten erhalten
eine kleinere kompakte Geräteeinheit, welche die wichtigsten Parameter der Schlafdiagnostik in ihrer gewohnten häuslichen Umgebung während des
Nachtschlafes aufzeichnet.
Das von der SAB geförderte Verbundprojekt zweier regionaler Medizintechnik- bzw. Elektronikfirmen und zweier in Dresden ansässiger wissenschaftlichen
Einrichtungen (s.
1)) hatte zum Ziel, am Beispiel der Schafdiagnostik ein multisensorielles System zur Detektion komplexer biomedizinischer
Daten und deren telemedizinischer Übertragung zu entwickeln und in praxi zu erproben.
Bei den ambulanten schlafdiagnostischen Gerätesystemen werden alle am Körper zu befestigenden Elektroden und Sensoren über eine aufwändige
Verkabelung zu dem Diagnosegerät gefährt, welches der Patient in der Regel auf dem Bauch trägt oder bestenfalls neben sich ins Bett legen kann.
Da unterschiedlichste Elektroden und Sensoren auch vom Kopf und von den Extremitäten an das Gerät anzuschließen sind, behindern deren zwangsläufig
lange Leitungen die Bewegungsfreiheit des Patienten während des Schlafes und sind außerdem sowohl elektrisch als auch mechanisch störanfällig.
Der Ansatz des Projektes bestand in zwei wesentlichen Punkten:
- Dezentralisierung der Messwerterfassung möglichst nahe am Ableitungsort
- Telemetrische Übertragung der Messdaten an eine Basisstation außerhalb des Bettbereiches.
Das als Prototyp entwickelte, aufgebaute und erprobte Gerätesystem mit der Bezeichnung
SleepBee(R) besteht demzufolge aus fünf elektronischen
Baugruppen - den sogenannten Signalkonzentratoren - und einer Basisstation.
Die Signalkonzentratoren werden elektronisch eingestellt und dienen zur Erfassung der unterschiedlichen physiologischen Signalarten; für die elektrophysiologischen Biosignale
ist eine automatische Impedanzmessung integriert. Die telemetrische Übertragung der Messdaten eines Konzentrators zur Basisstation erfolgt über eine ZigBee-Baugruppe
mit einem dementsprechend implementierten Datenprotokoll. In der Basisstation werden die Signale kontinuierlich über die gesamte Schlafzeit auf einer SSD-Speicherkarte
aufgezeichnet, um nach der häuslichen Untersuchung in der Arztpraxis mit entsprechender Technik ausgewertet zu werden.
Die Basisstation verfügt über ein großes Farbdisplay, um dem Patienten das selbständige Anlegen der Elektroden und Sensoren mittels einer implementierten grafischen
Handlungsanleitung zu ermöglichen. Weiterhin werden in der Basisstation mittels eines eingebauten Lichtsensors die Hell-/Dunkelphasen im Schlafraum aufgezeichnet. Mit einer einfachen,
an der Basisstation angeschlossenen Reaktionstaste kann der Patient markante Ereignisse seines Schlafverhaltens bei zwischenzeitlichen Wachphasen dokumentieren.
Die folgende Tabelle zeigt die Konfiguration der Signalkonzentratoren bezüglich der jeweils erfassten Biosignale. Im Bild ist die Applikation des Stirnkonzentrators in seiner
Prototypenausführung gezeigt. Das Video des Deutschen Gesundheitsfernsehens von 2007 erläutert in einem Kurzbeitrag die Gesamtausführung des Gerätesystems.